Ein mögliches Modell
In einem Artikel der Zeit stieß ich auf einen, mir bis dato, nicht bekannten Begriff.
Jobsharing.
2 Personen teilen sich einen Arbeitsplatz. Dies soll finanziell interessanter sein, als Teilzeit.
In der Teilzeit veringert sich nicht nur der Verdienst, auch die übertragenen Aufgaben werden weniger interessant.
In Deutschland gibt es angeblich nur 15-20% an Unternehmen, die damit arbeiten.
Das zu glauben fällt mir nicht leicht, da ich den Begriff vor dem Lesen des Artikels noch nie hörte und ich halte zu dem einen Anteil von jedem 5 oder 6. Unternehmen für alles andere als wenig. Das Problem ist einfach: Weniger Arbeit = weniger Geld.
… oder unpopulär ausgedrückt.
Würde man das Doppelte verdienen, könnte man die Hälfte der Zeit arbeiten.
Flexibleres Modell
Doch nicht zu vorschnell. Es könnte durchaus ein Modell sein, über welches es sich nachzudenken, lohnen könnte.
Vielleicht ist es nicht für jedermann praktikabel und vielleicht war es auch ein Kommentar, der mich erst stutzig machte.
Kommentar:
nurzu zweit?
Warum nicht eigentlich gleich hundert Leute, die als Genossenschaft jeweils 40 Stunden Arbeitsleistung an einen Arbeitgeber verkaufen? Im Fall der Nichtverfügbarkeit der zugeteilten Kraft springt einer von 10 Ersatzleuten ein, die dadurch bezahlt werden, dass eine Genossenschaftsstelle eben 10% mehr kostet, dafür aber fast nie vollständig ausfällt. Ist das so abwegig oder ungünstig für den Arbeitgeber?
Und falls mal alle gesund sind, dann können die Ersatzkräfte zu Hospitationen, Coachings oder für die Werbung genutzt werden.
Das klingt im ersten Moment nicht schlecht, aber würde ja bedeuten, das ein abhängiges Beschäftigungsverhältnis zischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber nicht mehr entstehen könnte. Weitergedacht würde das Leiharbeit bedeuten.
Das muss nicht unbedingt etwas Falsches sein, in Deutschland exisistieren nur die falschen Ansätze.
Leiharbeit
Wenn jemand in eine Firma kommt, um zu Spitzenauftragszeiten befristet zu arbeiten, dann sollte diese Arbeitskraft mindestens 20% mehr erhalten und nicht 50% weniger, als die Stammarbeitskräfte.
Aber etwas mehr Flexibilität wäre womöglich nicht das Schlechteste:
Mit Kindern kann man nicht jederzeit einsetz- und abrufbar sein.
Würde man aus 3 40h Vollzeitstellen, 4 Arbeitsstellen zu je 30h machen und dessen Inhabern ermöglichen, jeweils zwischen 20 und 40 h zu arbeiten, wäre mit Unterstützung eines Jahresarbeitszeitkontos ausreichend Flexibilität vorhanden. Falls die Anwesenheit in der Familie dringend notwendig wäre, so könnte die Arbeitskraft ihre Stundenzahl im Unternehmen auf 20h runterfahren, würde aber den Lohn für 30h weitererhalten. Die Zielsetzung sollte bei Aufnahme der Tätigkeit nach einem solchen Modell sein, das Arbeitszeitkonto positiv zu befüllen z.B. mit 40h die dem Arbeitnehmer nicht verloren gehen. Er würde dafür 4 Wochen a 40 Stunden arbeiten, würde die 30 Stunden bezahlt bekommen und hätte 40 Überstunden auf seinem Konto.
Eigentlich weiter machen
Ich wäre eigentlich dafür, dass man, sofern man das vereinbaren kann, besser weitere Zeit auf dem Jahresarbeitszeitkonto sammelt. Neigt sich das erste Jahr dem Ende, entscheidet man, ob man die Freizeit erhalten möchte, die Zeit ins neue Jahr übernehmen oder bezahlt werden möchte. Letzteres in Abstimmung mit dem Arbeitgeber.
(Artikelbezug auf www.zeit.de/karriere/beruf/2015-02/jobsharing-flexibles-arbeiten)