Urlaub im Familienferiendorf Boltenhagen
Urlaub im Familienferiendorf Boltenhagen ?
Nachdem wir im vorigen Jahr etwas zu zeitig an der Ostsee waren, wollten wir es in diesem Jahr cleverer anstellen und im Spätsommer/Frühherbst an die See fahren.
Das letzte Mal Usedom, so entschieden wir uns konsequent für die andere Richtung und hier war Boltenhagen eine der Möglichkeiten.
Sie fragen sich jetzt sicher, aber warum schreibt er das?
Berichten
Ich möchte lediglich darüber berichten, ohne irgendetwas schlecht reden zu wollen – das läge mir fern – aber es darf festgestellt werden, dass Präsentation und Wirklichkeit nicht übereinstimmen müssen und es doch zumindest von unserer Vorstellung deutlich abwich, wir aber, nachdem wir dort angereist waren, nichts mehr daran ändern konnten, möchte ich es mehr als eine eigene Erfahrungswiedergabe verstanden sehen.
Andere Interessenten sollten sich bewusst für das Familienferiendorf Boltenhagen entscheiden, denn einiges an Informationen erfährt man im Vorfeld nicht.
Das Postitive: Boltenhagen ist ein schönes fast idylisches Örtchen. Es war zu der Zeit verhältnismäßig ruhig, man konnte sich aber ausmalen, was hier im Hochsommer los sein muss.
Das Areal befindet sich tatsächlich an einer direkten Strandanbindung und das ist eine tolle Sache.
Urlaub im Familienferiendorf Boltenhagen auf Youtube
In einigen Videos auf Youtube werden die Unterkünfte mit Fernseher angepriesen. Siehe hier!
Das ist heute auch ein defacto Standard. Wer darauf verzichten will, der lässt ihn einfach aus.
Auf der Internetseite wird hingegen ausdrücklich darauf verwiesen, dass es keine Fernseher gibt?
Was ist nun richtig ? Womöglich müssen Fernseher ausgeliehen werden ? Das hatten wir andernorts auch schonmal und wäre auch kein Problem.
Hier ist das nicht so ! Es gibt einen Fernseher im Gemeinschaftshaus. Das erinnert so, wie die ganze Anlage, stark an ein Ferienlager zu DDR Zeiten. Es ist einfach weltfremd.
Wir sind nun nicht dahin gereist, um den ganzen Tag vor der Flimmerkiste zu verbringen. Wir haben allerdings schon etwas gegen eine derartige Bevormundung, wir sollten bewusst mehr Zeit mit unseren Kindern verbringen, mit der man das Fehlen dieses selbstverständlichen Ausstattungsmerkmals zu erklären sucht. Wenn man von früh bis spät mit 2 kleinen Kindern unterwegs ist, sollte der Tag gemütlich ausklingen können, wenn diese im Bett sind. Wer gern ein Buch liest, bitte ! Ich käme nicht auf die Idee das jemandem zu verbieten.
Bettzeug:
Auch nett, wir liehen uns Bettzeug aus. Im Normalfall ist das Bett bezogen, zumindest kannten wir es bisher nicht anders. Im Familienferiendorf Boltenhagen ist das nicht so! Sie reisen an und nach einer anstrengenden stundenlangen Anreise müssen Sie hier ihr Bett erstmal selbst beziehen! Ich glaube ehrlich, dass ich das zum letzten Mal zu DDR-Zeiten im GST Lager erlebt habe.
Kein Problem?
Sicherlich, muss man ja nicht solche „Kleinigkeiten“ auf die Goldwaage legen. Aber ich hätte gern die Wahl gehabt und es vorher gewußt und das ist nicht zuviel verlangt.
Das Kissenbeziehen machte besonders Spaß, denn die Öffnung des Kissenbezugs war ausgesprochen klein, so dass es eine echte Herausforderung darstellte.
Nicht zu vergessen: Abziehen gehört im übrigen auch zu ihren Aufgaben. Dazu später mehr.
Endreinigung:
Unter einer Endreinigung, für die man hier 40 Euro bezahlt, verstehe ich – und jeder mit dem ich darüber spreche – Folgendes: Ich bezahle Geld dafür, dass mich die Reinigung nichts angeht! Nicht dass ich mir dafür zu fein bin, es funktioniert dort sowieso nicht ohne zwischendurch mal kehren, weil man einfach viel zu viel Sand vom Strand mit reinschleppt.
Im Familienferiendorf Boltenhagen bezahlt man 40 Euro für eine „Endreinigung“, erfährt aber erst Vorort, dass man vor der Abreise trotzdem selbst auskehren muss!?!?
Nicht schlimm? Das mag sein, aber ich fahre doch nicht in den Urlaub, bezahle einen Haufen Geld für die Unterkunft, zahle noch die Endreinigung und muss trotzdem putzen!!
Für wen das OK ist, bitte sehr, aber ich finde, man sollte das vorher kommunizieren, damit der Urlauber entscheiden kann, ob er das will oder nicht.
WLAN:
Sie kennen das, es wird Ihnen kostenloses WLAN angeboten. Hier auch angepriesen auf der Internetseite. Toll, dann ist das mit dem Fernseher ja kein Problem!
Aber ach, zu früh gefreut!
Hier wird es ganz witzig, es gibt WLAN und Sie können sich einen Schlüssel(Zugangscode) an der Rezeption holen. Die Freude wird Ihnen schnell vergehen, denn es gibt nur einen Hotspot und der liegt (wahrscheinlich) im Gemeinschaftshaus. Eine Erreichbarkeit aus der Unterkunft war nicht möglich.
Damit ist für mich das Aufführen des Merkmals „kostenloses WLAN“ aber keinesfalls erfüllt.
Das Gemeinschaftshaus betraten wir nicht ein einziges Mal, es ergab sich einfach nicht.
Obwohl es dort ein Spielzimmer für die Kinder gab, sollte man sich den Schlüssel an der Rezeption holen. Bei allem Verständnis dafür, dass es sicher Menschen geben könnte, die das Spielzeug dort rausschleppen, aber das war in anderen Häusern einfach besser geregelt.
Immerhin war wenigstens eine vernünftige Anbindung zum Mobilfunkbetreiber da, so dass wir unser Datenpaket mal voll nutzen konnten.
Aber das „kostenlose WLAN“ kann man einfach nur vergessen!
Internetnutzung
Was mich bereits bei der Ankunft irritierte, weil ja mit kostenlosem WLan geworben wird, in der Nähe der Rezeption steht ein klappriger PC, dort können Sie ins Internet, ich habe den Preis nicht mehr ganz in Erinnerung, aber er war indiskutabel.
Kommen wir zum Thema Regeln:
Es gibt ein paar Regeln am Abreisetag,
- Der Abwasch ist erledigt! Witzig, wenn man trotz ausgeliehener Handtücher, kein Geschirrtuch erhält. Aber das man kein dreckiges Geschirr stehen lässt ist wohl selbstverständlich ebenso wie …
- Der Müll ist entfernt!
- Die Unterkunft ist besenrein!
- Die Betten sind abgezogen!
Das sind zunächst mal Fakten, wenn einen das nicht stört, Ok! Aber es wäre eben schön so etwas vorher zu wissen, um dann eine Entscheidung treffen zu können.
Die Unterkunft ist alt, gut gemeint, aber nicht wirklich sauber. Wieder frage ich mich nach der Endreinigung! Spinnenweben an Wänden und Decken. Cest la Vite, aber gewohnt sind wir das eben nicht.
Das Objekt wird betrieben durch die Diakonie. Das Thema Inklusion wird gelebt. Dessen muss und sollte man sich ebenso klar sein.
Abschließend aber etwas Positives:
Man liest in einigen Internetangeboten über die schlechte Qualität des Essens, dies können nun wiederum wir nicht bestätigen!
Die Leute sind ausgesprochen höflich, sehr zuvorkommend und zu behaupten es wäre in irgend einer Form nicht zu genießen entbehrt einer jeden Grundlage.
Zusammenfassend ist die Nähe zur Ostsee, der Ort und die Küche das Positive, was man erwähnen muss.
Urlaub im Familienferiendorf Boltenhagen werden wir nicht mehr buchen, denn für dieses Geld hätten wir in unmittelbarer Nähe eine deutlich bessere Unterkunft bekommen können.
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